Spanische Küche

Wer Spanien nur aus internationalen Hotels kennt, der verpasst zumindest eines: die facettenreiche spanische Küche. Während das „echte“ spanische Frühstück nur ein Kümmerdasein fristet, wird mittags und abends groß aufgefahren.

Das desayuno (Frühstück) ist nach deutschen Maßstäben seinen Namen nicht wert: Den meisten Spaniern genügen ein Kaffee und ein Gebäckstück wie die churros. Die bocadillos (belegte Baguettes) sind eher etwas für Touristen.

Entsprechend üppg fällt die erste Hauptmahlzeit des Tages, das comida (Mittagessen), aus. Drei oder vier Gänge sind hier durchaus üblich, oftmals zusammengefasst als preisgünstiges menú del dia (Tagesmenü). Es wird meist zwischen 13 und 15 Uhr eingenommen. Auch ein Gläschen Wein wird trotz der frühen Stunde gerne getrunken.

Der kulinarische und zudem gesellschaftliche Höhepunkt ist das Abendessen, zu dem sich die Spanier gerne mit der ganzen Familie oder in großer Runde versammeln. Zu aus deutscher Sicht sehr später Stunde – zwischen 21 und 23 Uhr – lässt man sich zu fisch- und fleischreicher Kost nieder. Obwohl es auch fleischlose Gerichte gibt, finden Vegetarier nur eine überschaubare Auswahl.

Eine Besonderheit der spanischen Küche sind die tapas. Diese kleinen Häppchen gibt es in unzähligen Variationen in Restaurants und Bars. Wer mag, kann sich hier die ganze Vielfalt der iberischen Kochkunst in mundgerechten Portionen servieren lassen – von Oliven in allen denkbaren Varianten über Fischspezialitäten wie Sardellen und muslitos (Krebsfleisch) bis zu den typischen Fleisch- und Kartoffelvariationen (zum Beispiel Tortilla). Als Getränk zum Essen ist in Spanien Bier ebenso beliebt wie Wein.