Die Picos de Europa sind ein wildes Gebirgsmassiv im Norden Spaniens. Die gesamte Region ist als Nationalpark unter Schutz gestellt.
Karte der Picos:
Die Picos de Europa sind ein Teil des Kantabrischen Gebirges, das sich entlang des Atlantiks erstreckt. Höchste Erhebung ist der 2648 Meter hohe Torre de Cerredo. Die steil aufragenden Berge sind teilweise nur 20 Kilometer von der Küste entfernt.
Die Picos de Europa bieten ein ideales Terrain für Bergwanderer und Bergsteiger. Besonders anspruchsvoll ist der 2518 Meter hohe Naranjo de Bulnes. Einzigartig ist auch die Fauna der Picos: Hier sind nicht nur Adler, Auerhahn und Bartgeier zu Hause, sondern auch Pyrenäen-Gämsen und die letzten Exemplare des spanischen Braunbären und des Iberischen Wolfes. In den Wäldern dominieren Rotbuchen sowie verschiedene Eichenarten.
Der Nationalpark hat eine Größe von gut 67.000 Hektar und ist zugleich Biosphärenreservat der UNESCO. Besucherzentren befinden sich in den Orten Lagos de Covadonga, Cangas de Onís und Posada de Valdeón.
Feuchtes Gebirgsklima
Im Gegensatz zum südlichen Spanien und zum Binnenland, mangelt es in den Picos nicht an Niederschlägen. Von Oktober bis Mai liegen die zu erwartenden Niederschläge teilweise über 100 Millimeter pro Monat – also höher als in vielen Gebieten Deutschlands. Nur in den Sommermonaten Juni bis September ist es trockener. Aber selbst im Sommer muss – vor allem an der Nordseite des Gebirges – mit Regenfällen gerechnet werden. Der Grund ist, dass sich über dem hohen Küstengebirge die Wolken abregnen, die zuvor über dem Atlantik herangezogen sind.
Die Temperaturen sind stark von der Höhenlage abhängig. Allerdings sollte der Wanderurlauber auch hier von einem Klima ausgehen, das er möglicherweise von den Alpen kennt – und weniger von mediterraner Hitze. Im Winter kann in den Höhenlagen Schnee fallen. Mit San Isidro haben die Picos de Europa sogar ein kleines Skigebiet, das sich von 1500 bis 2100 Metern Höhe erstreckt.
Sehenswürdigkeiten in den Picos de Europa
Neben den Naturschönheiten gibt es im Nationalpark auch einige Sehenswürdigkeiten. Spektakulär sind die besonders tiefen Höhlen, die es in gleicher Konzentration nirgendwo anders auf der Welt gibt. Die Torca del Cerro, Simsa de la Cornisa und Torca los Rebecos weisen Höhenunterschiede von mehr als 1000 Metern auf.
Ein besonderer Ort ist auch die Kapelle, die den Eingang der Cavadonga-Höhle bewacht. In dieser Gegend sollen christliche Westgoten die islamischen Mauren, die damals über fast ganz Spanien herrschten, in einer Schlacht besiegt haben. Nach heutiger Geschichtsschreibung war dies ein militärischer Wendepunkt zur christlichen „Rückeroberung“ Spaniens. Neben einem Marienheiligtum findet sich in der Felsenhöhle auch das Grab des siegreichen Westgoten-Königs Pelayos.
Durch den kleinen Wallfahrtsort Covadonga führt auch der „Camino de Santiago de la Costa“, ein Abschnitt des spanischen Jakobswegs. Eine Attraktion ist ebenfalls die Standseilbahn, die das Dörfchen Bulnes mit dem Río Cares verbindet.